"Stagnationswasser täglich ablassen"
Die einwandfreie Qualität bis zur Hausinstallation, also der Wasseruhr, garantieren die Wasserversorgungsunternehmen. Ab dieser Stelle ist der Hauseigentümer in der Pflicht: Er trägt die Verantwortung dafür, dass sich die Qualität des Trinkwassers auf seinem Weg vom Wasserzähler bis zum Wasserhahn nicht verschlechtert und alle Grenzwerte eingehalten werden. Entscheidend hierbei sind die Rohrleitungen. Um einer möglichen Verkeimung oder Kontamination entgegenzuwirken, sollte die Wasserleitung großzügig gespült werden.
Das Wassersparen ist in Deutschland großteils überflüssig, da Wasser nicht verloren geht und Abwasser verdünnt, wesentlich besser geklärt werden kann. Dies spart im Umkehrschluss Geld und ist bezüglich der Wasserqualität sehr zu empfehlen.
Das so genannte Stagnationswasser bietet den Keimen die Entfaltungsmöglichkeit. Rost kann ebenfalls das Wasser kontaminieren. So ist anzuraten, das Wasser (besonders morgens) solange ablaufen zu lassen, bis es nicht mehr kälter wird und keine Trübung mehr aufweist.
Wasserfilter
Bei jeglicher Filtrierung von Wasser ist die Gefahr der Verkeimung gegeben. Bei einem Filter werden kleinste Mengen an organischen und anorganischen Partikel zurückgehalten. Durch den Filterungsvorgang wird gebundener Sauerstoff im Wasser freigesetzt. Dies in Kombination mit einer konstanten Temperatur birgt ein Verkeimungspotenzial. Generell ist zwischen drei Filterarten zu unterscheiden:
- Im Bereich der Zuleitung (nach der Wasserleitung) sind oft Grobpartikelfilter verbaut. Hierbei ist darauf zu achten, dass diese Rückspülbar sind und sollten so oft als möglich gereinigt werden. Jährliche Wartungsintervalle sind nicht ausreichend.
- Filtersysteme nach dem Wasserhahn (Karaffenfiltersysteme) sind aufgrund der Verkeimung nicht optimal. Alternativ kann das Wasser nach dem Aufkochen im Wasserkocher durch einen Kaffeefilter von Mineralien befreit werden, um beispielsweise eine optische Verbesserung des Tees zu erreichen.
- Mikrofiltersysteme sind bedenklich. Entgegen der Aussage vieler Hersteller, dass diese Filter nahezu 100% aller Schadstoffe filtern sollen, sei angemerkt, dass viele Schadstoffe kleiner sind als das Wassermolekül. Bei solchen Anlagen ist das Verkeimungsrisiko noch wesentlich höher, da diese Filter oder Membranen noch viel mehr Substanz zurückhalten und durch einen Einbau Auf- oder Untertisch im Wohnbereich die Temperatur noch höher ist.
"Warmes oder heißes Wasser aus dem Wasserhahn trinkbar?"
Für Töpfe gut, zum Trinken schlecht!
Immer wieder erreichen uns Anfragen, ob Warmwasser aus dem Wasserhahn getrunken werden kann. Unsere Antwort:
Trinkwasser wird von Wasserversorgern kalt in das Anwesen geliefert. Es sind im Kaltwasser minimalste Bakterienvorkommen messbar und auch weitere Stoffe werden in der Wasserleitung (meist weichmacherfreie Kunststoffe) nicht gelöst.
Wird das Trinkwasser im Haus erwärmt, so vermehren sich die Bakterien im Warmwasser sehr schnell. Auch deshalb wird immer mehr in Richtung Durchlauferhitzer (keine großen Warmwassermengen vorrätig halten) gedacht. Auch energetisch ist eine Bedarfserwärmung sinnvoll.
Aber auch hier bleiben Reste von Warmwasser in der Leitung und fördern das Bakterienwachstum. Deshalb sollte für Tee, Kaffee oder anderen direkt in Verbindung kommende Lebensmittel nur Kaltwasser verwendet werden, welche in sauberen Wasserkochern (nur benötigte Menge) erhitzt werden.
Integrierte Wasserkocher in Armaturen sehen wir ebenfalls kritisch. Heißwasser löst mehr Stoffe als Kaltes Wasser. Nach der Erhitzungseinheit wird das Wasser durch längere Rohrstrecken geführt, was diesbezüglich eine Gefahr darstellen kann. Ebenfalls sind auch Verkeimungen des möglich, da die Restwasser in der Armatur bleibt und dies anfänglich mit dem Heißwasser in die Nahrungskette gelangen kann. Energetisch sind diese Geräte oft auch herkömmlichen Wasserkochern weit unterlegen.
Fazit:
Mit erhitztem Kaltwasser sind Getränke und Speisen immer mit bestmöglicher Qualität herstellbar.
Wie können wir unsere Trinkwasserqualität noch steigern und künftig sichern?
Wir leben mit und durch unseren Wasserkreislauf. Daher sind alle Einträge in das Wasser zu vermeiden. Dies können wir in:
unserem Haushalt:
- über biologische Reinigungsmittel
- Lavaerde als Shampoo & Duschgel,
- chemiefreier Gartenbewirtschaftung
der Landwirtschaft:
- chemiefreie und zumindest biologische Betriebe
- Nutzung ausschließlich natürlicher Boden- oder sonstigen Betriebshilfsstoffen
- Stoffkreisläufe schließen
unserem Kaufverhalten:
- regional (wenig Transport)
- frisch (wenig Konservierung)
- chemiefrei
bewerkstelligen, um das Wasser und somit unseren gesamten Kreislauf ökologisch zu sichern. Denn am Ende stehen wir mit unserer Gesundheit und der damit verbundenen Lebensfreude. Dies sollte es uns wert sein, wieder mehr und intensiver auf das Wasser zu blicken! Wir können es tun - jeder!